Ölstifte
Ölstifte

Ölstifte

Ölstifte bzw. Präzisionsöler sind Handgeräte zur feinen, punktgenauen und tropfenweisen Dosierung von Ölen und anderen viskosen Medien. Ein wichtiger Vorteil von Ölstiften ist, dass sie sehr präzise und nur genau dort ölen, wo man es möchte. Alle umgebenden Teile und Flächen bleiben anders als z.B. bei Öl-Sprays oder anderen Ölern frei von Öl.

Unterschiede bei Ölstiften

ÖlstifteDie Gemeinsamkeiten der Präzisions-Ölstifte liegen in der Form, die einem Kugelschreiber also einen Stift ähnelt. Viele Modelle besitzen sogar den typischen Clip, der wie bei Schreibgeräten z.B. ein Tragen in der Brusttasche möglich macht. Mit einem Druckknopf am oberen Ende der Ölstifte wird ein Tropfen Öl freigegeben. Unten befindet sich bei allen Ölstiften eine Kappe zum Aufschrauben, damit das empfindliche dünne Röhrchen, aus dem das Öl austritt, geschützt ist. Damit sind die Gemeinsamkeiten schon beschrieben. Nun zu den Unterschieden.

Eignung der Ölstifte für unterschiedliche Öle

Öle haben mehrere Funktionen. Man denkt zuerst an Öle als Schmiermittel. Das ist sicherlich eine der wichtigen Funktionen. Neben der Schmierung sind aber auch der Korrosionsschutz und auch die Reinigungskraft von Ölen wichtige Funktionen. Auch die Eigenschaften wie Viskosität, Neigung zur Verharzung, Kriechfähigkeit, Temperaturstabilität, pH-Wert usw. spielen eine Rolle für die Eignung von Ölen für unterschiedliche Zwecke.

In Bezug auf Ölstifte sind vor allem zwei Merkmale von Bedeutung. Erstens sollte die Viskosität des Öls nicht zu hoch sein, da ein Ölstift einzelne Tropfen durch einen engen Kanal dosieren soll. Wenn Sie ein Öl mit hoher Viskosität mit einem Ölstift dosieren möchten, ist es vorteilhaft, das Öl vorher etwas zu erwärmen. Ist das Öl wärmer, sinkt die Viskosität. Das ist aber bei allen haushaltsüblichen Ölen und Werkstattölen nicht notwendig. Wichtiger ist es, dass die Ölstifte auch bei sehr niedrigen Viskositäten von Kriechölen dicht bleiben. Weiter unten finden Sie eine Liste der Öle, die Sie in die Ölstifte des Alltags-Experten füllen können.

Zweitens soll das Öl die Materialien der Ölstifte nicht angreifen. Manche Öle enthalten Bestandteile, die z.B. Kunststoff angreifen, andere Öle kommen mit den Legierungen der Mechanik in den Ölstiften nicht zurecht. Ballistol ist ein Beispiel dafür. Ballistol ist für sehr viele Zwecke geeignet und auch sehr beliebt, weil es umweltfreundlich und sogar hautfreundlich ist. In der Ballistol-Story kann man lesen, dass Ballistol früher sogar zur innerlichen Anwendung eingenommen wurde. Ballistol besitzt zudem eine hohe Reinigungskraft und kann sogar Rückstände von eingebrannten Metallen lösen. Das ist der Grund dafür, dass Ballistol auch zur Waffenpflege eingesetzt wird. Allerdings besitzen viele Ölstifte in der Mechanik Teile aus Legierungen, die solche Öle „anlösen“ können. Das führt zunächst zu einer unproblematischen Färbung des Öls. Später kann es aber verklumpen. Somit sind solche Ölstifte z.B. nicht für alkalische Öle wie Ballistol geeignet. Neutralöle kann aber jeder Ölstift verarbeiten.

Da einige Öle Kunststoffe angreifen können, ist die Eignung der Öle für Ölstifte auch vom Material des Ölstifts abhängig. Kunststoffgehäuse, insbesondere mit transparentem Tank, sind zwar praktisch, können aber durch ungeeignete Öle ggf. „blind“ werden.

Aktivierung der Ölstifte

Bei der Dosierung des Öls gibt es nur eine Ausnahme. Wie oben beschrieben, wird meist ein Knopf am oberen Ende gedrückt um den Öltropfen freizugeben. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Unser Modell Sparöler besitzt eine drückbare Nadelspitze. Das Öl wird ganz präzise durch einen leichten Druck auf diese Nadelspitze freigegeben. Die Dosierung kann über eine Gummikappe am oberen Ende erhöht werden.

Materialien der Gehäuse von Ölstiften

Es gibt Ölstifte vorwiegend mit massiven Messing-Gehäusen oder mit Gehäusen aus Kunststoff. Bei den Ölstiften mit Kunststoffgehäusen ist meist ein transparenter Tank verbaut, der einen Blick auf den Füllstand erlaubt.

Bezeichnungen für Ölstifte

Die Bezeichnung Ölstift ist eigentlich falsch. Bei Ölstiften handelt es sich eigentlich um bestimmte Zeichenstifte. Allerdings ist die Form so typisch, dass sich der Begriff bereits gesetzt hat. Manche Ölstifte werden deshalb sogar als Ölfüller bezeichnet. Auch Tropföler und Tropfenöler findet man als Bezeichnung für diese Präzisionsöler. Tropföler sind aber andere Geräte. Dabei werden einzelne Tropfen Öl konstant dosiert. Mit einer Einstellmöglichkeit kann man bei Tropfölern die Geschwindigkeit / Menge des zu dosierenden Öls justieren. Weitere Bezeichnungen sind Sparöler oder auch Punktöler. Auch als Geizhals wurden solche Ölstifte lange bezeichnet.

Welche Öle mit welchen Ölstiften

Der Alltags-Experte führt das komplette Sortiment der Ölstifte. Wir zeigen Ihnen hier, welche Ölstifte Sie mit welchen Ölen verwenden können:

High-End Ölstift Aluminium Öler Präzisionsöler Sparöler Punktöler Universal Pflegestift
Eignung für Öle / Eigenschaften High-End Ölstift Aluminium Öler Präzisionsöler Sparöler Ballistol Punkt-Öler Ballistol Universal Pflegestift
Ballistol Universal-Öl ja kurzfristig bedingt bedingt ja ja
Ustanol Kriechöl ja ja ja ja nicht zutreffend nicht zutreffend
Usta Werkstatt-Öl ja ja ja ja nicht zutreffend nicht zutreffend
Gunex Waffenöl ja ja ja ja nicht zutreffend nicht zutreffend
Ballistol Silikonöl ja ja ja ja nicht zutreffend nicht zutreffend
H1 Lebensmittelöl ja ja ja ja nicht zutreffend nicht zutreffend
SchleTek Rostlöser ja ja ja ja nicht zutreffend nicht zutreffend
Klingenöl ja ja ja ja nicht zutreffend nicht zutreffend
Material Gehäuse Aluminium Aluminium Kunststoff Kunststoff Kunststoff Kunststoff
Geeignet für alkalische Öle ja kurzfristig bedingt bedingt ja ja
Transparenter Tank nein nein ja ja nein nein
Clip ja ja ja ja nein nein
Verschlusskappe ja ja ja ja ja ja
Aktivierung Druckknopf Druckknopf Druckknopf Nadelspitze Hartfilz-Spitze Hartfilz-Kopf
Gewicht ca. 35g ca. 40g ca. 20g ca. 21g ca. 23g ca. 49g
Lieferung befüllt nein nein nein nein ja ja


Ölstifte befüllen

Der Tank von Präzisions-Ölstiften ist naturgemäß sehr klein. Mit 5 ml sind sie meist schon voll. Diese kleine Menge von Hand abzufüllen ist nicht ganz einfach. Schnell läuft der Tank über oder man schüttet das Öl daneben. Eine gute Hilfe ist ein Mini-Trichter, oder falls der Ölstift verschenkt wird auch ein Mini-Trichter aus Edelstahl, die genau in die Füllstutzen der Ölstifte passen. So ist das saubere Befüllen der Ölstifte leichter. Achten Sie bei der Befüllung darauf, dass der Tank nie bis oben hin aufgefüllt wird. Alle Ölstifte dieser Art benötigen etwas Luft im Tank, damit das Öl fließen kann. Nach ca. 10 Tropfen kann es auch nützlich sein, durch kurzes Öffnen des Deckels wieder etwas Luft einströmen zu lassen.