Lederpflege: Leder reinigen und pflegen

Leder ist ein Naturprodukt, das für seine besondere Optik, Haptik und Vielseitigkeit geschätzt wird. Doch ohne die richtige Pflege kann es schnell an Qualität verlieren: Es wird spröde, rissig und verliert seine geschmeidige Oberfläche. Um dies zu verhindern, ist die regelmäßige Lederpflege entscheidend.

Mit dem passenden Lederpflegemittel bleibt Ihr Leder nicht nur schön und geschmeidig, sondern wird auch vor Abnutzung und Umwelteinflüssen geschützt. Wichtig ist jedoch, die richtige Pflege für die jeweilige Lederart zu wählen, denn nicht jedes Leder benötigt dieselbe Behandlung. Ob Glattleder, Rauleder oder Kunstleder – jede Art erfordert spezielle Pflegeprodukte. Daher bieten wir in unserem Sortiment eine Vielzahl an Produkten zur Lederpflege an.

Ganz gleich, ob es sich um Ihr Sofa, Ihre Schuhe oder Ihre Autositze aus Leder handelt – mit dem richtigen Mitteln zur Reinigung und Pflege können Sie die Lebensdauer Ihrer Lederprodukte erheblich verlängern und ihnen eine schöne Optik und Haptik verleihen.

Leder reinigen

Bevor Sie ein Lederpflegemittel auftragen, ist es unerlässlich, das Leder gründlich zu reinigen. Nur so kann die Pflege tief in das Material eindringen und ihre volle Wirkung entfalten.

Leder sollte niemals mit einem nassen Tuch oder Schwamm gereinigt werden, da zu viel Wasser dem Material schadet. Wenn Sie Leder reinigen möchten, verwenden Sie bestenfalls nur ein leicht feuchtes Tuch. Am besten sollte destilliertes Wasser verwendet werden, um Kalkflecken oder Streifen auf dem Leder zu vermeiden. Leitungswasser kann Mineralien enthalten, die unschöne Rückstände hinterlassen.

Noch besser ist es jedoch, einen schonenden Lederreiniger zu verwenden. Dieser wird am besten mit einem weichen Baumwolltuch aufgetragen. So kann das Leder sanft gesäubert werden, ohne es zu beschädigen. Für stärkere Verschmutzungen, Flecken oder eine gründliche Reinigung vor der Anwendung eines Lederpflegemittels empfiehlt sich die Verwendung einer Bürste mit weichen Naturborsten. Mikrofasertücher hingegen sollten vermieden werden, da sie durch starkes Reiben das Leder aufrauen könnten.

Lederreiniger vorab testen

Testen Sie jedes Reinigungsmittel und Lederpflegemittel immer zuerst an einer unauffälligen Stelle des Leders. Besonders bei gefärbtem Leder kann es zu unerwarteten Reaktionen kommen. Nicht nur der Reiniger, sondern auch die Art der Färbung oder Verarbeitung des Leders können zu Verfärbungen oder Flecken führen. Ein Test schützt davor und stellt sicher, dass das Leder die Reinigung unbeschadet übersteht.

Lederpflegemittel

Nach der gründlichen Reinigung ist die richtige Lederpflege entscheidend. Dadurch gewinnt es seine natürliche Optik zurück, bleibt geschmeidig und ist geschützt. Je nach verwendetem Lederpflegemittel kann das Ergebnis von einer seidenmatten Oberfläche bis hin zu einem strahlenden Glanz reichen.

Einerseits muss das Material vor Nässe geschützt werden, da Feuchtigkeit nicht nur Schimmel und Flecken verursachen kann, sondern im schlimmsten Fall zu dauerhaften Schäden führt. Andererseits darf Leder nicht austrocknen, dadurch wird es spröde und rissig. Ausgewogene Pflegeprodukte wie Cremes, Balsame oder Lotionen sind essenziell. Diese spenden unteranderem Feuchtigkeit aus Ölen und Fetten die das Leder benötigt um geschmeidig zu bleiben.

Lederbalsam und Lederfett

Lederbalsam und Lederfett spenden Feuchtigkeit und versorgen das Leder mit pflegenden Inhaltsstoffen, die es geschmeidig halten. Lederbalsam ist ideal, um Leder intensiv zu pflegen und ihm einen langanhaltenden Schutz zu bieten. Besonders Produkte, die Bienenwachs enthalten, sind eine hervorragende Wahl. Sie pflegen nicht nur das Leder, sondern bilden auch eine natürliche Schutzbarriere gegen Feuchtigkeit und Schmutz.

Bienenwachs ist bekannt für seine wasserabweisenden Eigenschaften und sorgt dafür, dass das Leder geschmeidig bleibt. Ein Balsam auf Bienenwachsbasis dringt tief in die Struktur des Leders ein, nährt und schützt das Material gleichzeitig vor äußeren Einflüssen.

Durch die regelmäßige Anwendung einer Lederpflege mit Bienenwachs bleibt Ihr Leder optimal geschützt, geschmeidig und widerstandsfähig gegenüber Abnutzung. Diese Lederpflegemittel sind für Schuhe, Autositze und andere Sitzmöbel aus Glattleder ideal. Allerdings sollte der Bienenwachsanteil im Balsam für diese Anwendungen nicht zu hoch sein.

Achtung: Lederbalsam und Lederfett sind nur für Glattleder geeignet. Es sollte nicht für Rauleder / Wildleder und Kunstleder verwendet werden.

Balsam und Lederfett sollten mit einem weichem Baumwolltuch in kreisenden Bewegungen aufgetragen werden.

Öle zur Lederpflege

Für besonders strapazierfähiges Leder, wie Pferdeausrüstungen (Sättel, Zaumzeug, etc.), sind Öle zur Lederpflege (ohne Tierische Öle oder Fette) eine ausgezeichnete Wahl. Sie dringen tief in das Material ein und machen es elastisch und widerstandsfähig. Ein besonders bewährtes und vielseitiges Produkt ist das Universalöl von Ballistol, das wir gerne empfehlen.

Ballistol Öl eignet sich nicht nur hervorragend zur Lederpflege, sondern auch zur Reinigung. Es schützt vor Austrocknung und sorgt dafür, dass das Leder flexibel bleibt. Vor allem bei Leder, das stark beansprucht wird – wie bei Reit- und Outdoor-Ausrüstung – sorgt Ballistol dafür, dass das Material geschmeidig bleibt und sich weniger schnell abnutzt. Auch Lederschuhe profitieren von der regelmäßigen Anwendung dieses Öls.

Achtung: Öle sind für Glattleder und Kunstleder gut geeignet, für Rauleder / Wildleder aber ungeeignet.

Lederfett

Lederfett basiert meist auf Vaseline und wird oft mit Carnaubawachs, Bienenwachs oder Kokosfett kombiniert. Durch seine dicke Konsistenz und stark rückfettende Wirkung eignet es sich besonders gut zur Pflege von Lederschuhen, Reitausrüstung wie Sättel und Zaumzeug, sowie älterem Leder. Allerdings ist Lederfett nur für Glattleder geeignet – für Rauleder wie Nubuk oder Wildleder ist es ungeeignet.

Lederlotion

Lederlotion ist eine flüssigere Pflegeform, die leicht aufzutragen ist und schnell einzieht. Sie versorgt das Leder mit Feuchtigkeit und frischt es auf, ohne einen fettigen Film zu hinterlassen. Dadurch eignet sie sich besonders gut für die regelmäßige Pflege von Glattleder, wie bei Möbeln oder Autositzen. Ein Nachteil ist jedoch, dass sie nicht so intensiv rückfettend wirkt wie Lederfett und daher weniger Schutz vor starker Beanspruchung bietet. Für stark beanspruchtes oder älteres Leder ist meist eine zusätzliche Pflege nötig.

Wenn Sie jedoch eine Lederlotion für Rauleder wie Nubuk oder Wildleder verwenden möchten, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass der Hersteller die Lotion ausdrücklich dafür freigibt. Da es viele Lotionen mit unterschiedlichen Zusammensetzungen auf dem Markt gibt, sind nur einige für Rauleder geeignet. Achten Sie daher immer auf eine eindeutige Kennzeichnung der Lederpflege, um das Leder nicht zu schädigen.

Übrigens wird eine Lederlotion oft auch als Ledermilch bezeichnet.

Silikonspray und Silikonöl zur Lederpflege

Silikonspray und Silikonöl werden oft verwendet, um Leder einen schönen Glanz zu verleihen und die Oberfläche zu imprägnieren. Diese Produkte bieten einen effektiven Schutz vor Nässe, indem sie eine wasserabweisende Schicht bilden. Allerdings verschließt Silikon auch die Poren des Leders, wodurch das Material seine Atmungsaktivität verliert. Ein weiterer Nachteil ist, dass durch die geschlossene Oberfläche kein Pflegemittel mehr in die Lederstruktur eindringen kann, um es von innen zu nähren und geschmeidig zu halten.

Aus diesem Grund sollten Silikonöle nur für Kunstleder verwendet werden. Kunstleder profitiert von der wasserabweisenden und glänzenden Wirkung des Silikons, da es keine Pflege im herkömmlichen Sinne benötigt. Für Echtleder hingegen ist der Einsatz von Silikonprodukten nicht zu empfehlen. Stattdessen sollten Sie zu speziellen Lederpflegemitteln ohne Silikon greifen, um die natürliche Atmungsaktivität zu bewahren und das Leder optimal zu pflegen.

Vorsicht: Von einem Hausmittel zur Lederpflege ist abzuraten

Im Internet kursieren viele „Geheimtipps“ zur Lederpflege mit Hausmitteln, die das Leder weich und geschmeidig machen sollen. Doch obwohl einige dieser Mittel kurzfristig wirken, sind sie langfristig ungeeignet für die Pflege von Leder. Ob Buttermilch, Olivenöl, Kosmetik-Creme oder reines Bienenwachs – keines dieser Hausmittel sollte zur Lederpflege verwendet werden.

Buttermilch und Olivenöl, die oft als natürliche Pflegemittel empfohlen werden, entwickeln nach kurzer Zeit unangenehme Gerüche. Olivenöl wird zudem ranzig und klebrig, was das Leder verschmutzt und schädigt. Auch ungeeignete Kosmetik-Cremes können ranzig werden und die Atmungsaktivität des Leders beeinträchtigen oder es im schlimmsten Fall sogar dauerhaft beschädigen. Selbst reines Bienenwachs, das gerne als natürliches Pflegemittel angepriesen wird, ist problematisch. Es verstopft die Poren des Leders, und bei zu dicker Anwendung kann es brüchig werden und unschön aussehen. Deshalb sollten Sie immer zu speziell entwickelten Lederpflegemitteln greifen. Diese enthalten einen optimalen Anteil an Bienenwachs, der genau auf die Lederpflege abgestimmt ist. Zusammen mit anderen Inhaltsstoffen pflegen und schützen sie das Leder optimal, ohne es zu belasten.

Vorteile und Nachteile

	Vorteile	Nachteile
Lederbalsam	zieht tief ein imprägniert: schützt es vor Wassereindringung wirkt stark rückfettend macht geschmeidig leichter Glanz für viele Bereiche geeignet: Autositze, Ledersofa, Kleidung	nach Einwirkung nachpolieren glänzt nicht so stark nicht für Rauleder geeignet
Lederfett	stark rückfettend lässt sich gut verarbeiten ergiebig imprägniert	benötigt relativ lang zum Einwirken nachpolieren nötig kann die Atmungsaktivität beeinträchtigen nicht für Rauleder geeignet nicht für so viele Bereiche wie Lederbalsam geeignet
Lederlotion	für viele Einsatzgebiete geeignet zieht schnell ein dringt tief ein	nicht stark rückfettend bietet weniger Schutz als ein Balsam nur bei spezieller Kennzeichnung für Rauleder geeignet
Lederöl	dringt tief ein besonders strapazierte Lederarten geeignet macht das Leder sehr geschmeidig	relativ lange Trocknungszeit je nach Öl könnte gefärbtes Leder reagieren
Silikonöl	imprägniert erzeugt einen schönen Glanz	nicht atmungsaktiv nur für Kunstleder geeignet
Hausmittel	billig	klebrig ranzig Geruch beeinträchtigt die Atmungsaktivität kann das Leder dauerhaft schädigen

Leder schützen

Leder kann zusätzlich durch spezielle Imprägniersprays geschützt werden. Diese Sprays erhalten in der Regel die Atmungsaktivität des Materials und bieten gleichzeitig Schutz vor Nässe, Schmutz und UV-Strahlung. Durch eine regelmäßige Imprägnierung bleibt das Leder widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse und behält länger seine natürliche Optik.

Für eine detaillierte Anleitung zur Imprägnierung von Leder empfehlen wir Ihnen unseren speziellen Ratgeber zum Thema Leder imprägnieren.

Sollten Sie sich speziell für das Imprägnieren von Schuhen interessieren, die oft aus verschiedenen Materialien bestehen, finden Sie in unserem Ratgeber zum Schuhe imprägnieren ebenfalls hilfreiche Tipps und Tricks.

Autositze aus Leder

Autositze aus Leder werden durch das ständige Ein- und Aussteigen, UV-Strahlung und die hohen Temperaturen im Sommer stark beansprucht. Um das Leder vor Austrocknung und Abnutzung zu schützen, sollten die Sitze regelmäßig mit einem Lederbalsam gepflegt werden. Für eine schnelle Lederpflege zwischendurch eignet sich auch eine Lederlotion oder ein Pflegeöl. Da Autositze durch die Kleidung und Bewegung tief verschmutzen können, ist es wichtig, sie vor der Anwendung von Lederbalsam gründlich mit einem Lederreiniger zu säubern.

Leder Sofa / Couch

Ledersofas sind täglicher Beanspruchung ausgesetzt und benötigen daher regelmäßige Lederpflege. Für die schnelle Pflege zwischendurch eignen sich eine Lederlotion oder ein Pflegeöl, da sie leicht aufzutragen sind und dem Leder Feuchtigkeit spenden. Für eine gründlichere Pflege und zusätzlichen Schutz sollten Sie ein Lederbalsam mit einem geringen Anteil an Bienenwachs verwenden. Dieser macht das Leder widerstandsfähiger und wirkt der zu schnellen Abnutzung entgegen.

Ein wichtiger Tipp: Stellen Sie Ihr Ledersofa oder andere Möbel mit Lederbezug nicht direkt vor eine Heizung. Die Wärme kann das Leder schnell austrocknen lassen, wodurch es spröde und rissig wird. Halten Sie am besten einen Abstand von mindestens 30 cm zum Heizkörper. Auch direkte Sonneneinstrahlung durch Fenster sollte vermieden werden, da die Wärme und UV-Strahlung das Leder stark belasten und ausbleichen können.

Wenn Sie Ihrer Katze oder Ihrem Hund erlauben, auf dem Ledersofa Platz zu nehmen, sollten Sie unbedingt eine Decke auf das Leder legen. Die empfindliche Oberfläche des Leders kann leicht durch Krallen beschädigt werden, was unschöne Kratzer hinterlässt.

Zusammengefasst: So Pflegen und Schützen Sie Ihr Leder richtig

• Reinigung: Zu viel Feuchtigkeit vermeiden, nur leicht feuchte Tücher verwenden – keine nassen.
• Werkzeuge: Weiches Tuch zur Reinigung und zur Einarbeitung des Lederpflegemittels nutzen, bei starken Verschmutzungen eine weiche Naturbürste. Keine Mikrofasertücher – sie können die Oberfläche aufrauen.
• Verträglichkeit: Besonders bei Rauleder (Nubuk, Wildleder) darauf achten, dass die Lederpflege explizit dafür gekennzeichnet ist.
• Silikonöl: Produkte mit Silikonanteil nur für Kunstleder verwenden.
• Beanspruchte Lederoberflächen: Bei Sofas, Sesseln oder Autositzen ist meist ein Lederbalsam mit Bienenwachs für intensive Pflege und Schutz zu empfehlen.
• Hausmittel meiden: Hausmittel wie Buttermilch, Olivenöl, Kosmetik-Creme oder reines Bienenwachs sollten nicht zur Lederpflege verwendet werden.
• Sonneneinstrahlung: Leder vor direkter Sonneneinstrahlung schützen.
• Heizung: Ledermöbel mindestens 30 cm von Heizungen entfernt aufstellen, um Austrocknung zu vermeiden.
• Haustiere: Wenn Haustiere auf das Sofa dürfen, eine schützende Decke verwenden, um Kratzer durch Krallen zu vermeiden.
• Imprägnierung: Imprägniersprays schützen das Leder vor Nässe, Schmutz und UV-Strahlung.