Lebensmittel richtig Erhitzen und Garen
Krankheitserreger in bedenklicher Anzahl können vor allem bei Geflügel, Fleisch, Eiern und Rohmilchvorhanden sein. Die Kontamination mit Salmonellen ist eines der bekannteren Beispiele für gefährliche Keime.
Bakterien sterben bei hohen Temperaturen. Das Problem: nicht immer reichen die Temperaturen aus und bei einem großen Braten dauert es z.B. recht lange, bis auch im Kern die erforderliche Temperatur erreicht ist.
Hier sind die wichtigsten Regeln zum richtigen Garen:
Kerntemperatur bei Fleisch kontrollieren
Wenn Fleisch eine Kerntemperatur von ca. 75° C erreicht hat, beginnen auch im Inneren des Bratens die Bakterien abzusterben. Diese oder eine höhere Kerntemperatur muss dann mindestens 10 Minuten gehalten werden, damit alle Keime absterben. Nur dann gilt das Fleisch als durchgebraten bzw. durchgegart. Am besten geht dies mit einem Bratenthermometer.
Fleisch nicht am Vortag anbraten
Fleischgerichte werden gerne Vortag angebraten. Meist lautet die Begründung, dass er dann butterzart wird, der Geschmack sich besser entfaltet oder dass Zeit gespart wird. Aus hygienischer Sicht ist das Anbraten am Vortag eine ekelige Angelegenheit, die dann bei garen viel Aufmerksamkeit und Erfahrung erfordert, wenn man den Bakterien noch Herr werden will. Durch das Anbraten entstehen außer an der Oberfläche ideale Temperaturen zur explosionsartigen Vermehrung von Keimen. Das Fleisch enthält am nächsten Tag eine hohe Zahl an Keimen. Auch die Lagerung im Kühlschrank und der austretende, stark verkeimte Fleischsaft sind nicht einfach zu handhaben.
Wenn Sie auf diese Methode nicht verzichten möchten, ist es besonders wichtig, dass Sie das Fleisch vollständig durchgaren und die erforderliche Kerntemperatur von 70 bis 80° C mindestens zehn, in diesem Fall besser 15 Minuten halten.
Geflügel immer gut durchgaren
Wenn ein Brathähnchen nicht durchgegart wurde, erkennt man das am rötlichen Fleisch. Das sollten Sie auf keinen Fall so essen. Garen Sie das Fleisch nach bis es gar ist.
Rührei, Spiegelei und weiches Frühstücksei
Lecker: Ein Rührei, das kurz bevor es ganz trocken wird aus der Pfanne geholt wird, ein Spiegelei mit flüssigem Eigelb und ein weich gekochtes Frühstücksei. Leider gehen wir mit solchem Genuss immer Risiken ein. Wenn die Eier stark mit Keimen belastet sind, überleben die Keime diese zu kalten und zu kurzen Zubereitungsmethoden und landen in unserem Magen.
Der Rat richtet sich daher eindeutig gegen den Genuss: Rührei durchgaren, Spiegeleier am besten mit Deckel länger in der Pfanne lassen, bis auch das Eiweiß stockt und das Frühstücksei mindestens fünf Minuten kochen.
Fisch und Meeresfrüchte garen
Fisch und Meeresfrüchte können viele gesundheitsschädliche Keime enthalten. Fisch ist frühestens dann gar, wenn er vollständig undurchsichtig ist. Beim Anstechen mit der Gabel muss er sich leicht und locker zerkleinern lassen.
Muscheln und Austern sollten nicht in zu großen Portionen gekocht werden. Mindestens zehn Minuten müssen sie im kochenden Wasser liegen. Die Zeit zählt erst dann, wenn das Wasser nach dem Hinzufügen der Muscheln in das bereits kochende Wasser wieder kocht. Wenn die Muscheln und Austern sich beim Kochen nicht öffnen sind sie ungenießbar. Das liegt daran, dass Muscheln, die sich beim Kochen nicht öffnen schon vor dem Kochen tot waren. Bei der Verwesung können Toxine entstehen, die durch das Kochen nicht unschädlich gemacht werden können.
Ratgeber: Erhitzen und Garen im Überblick
- Kerntemperatur bei Fleisch einhalten
- Fleisch nicht am Vortag anbraten
- Geflügel immer gut durchgaren
- Eier und Fisch durchgaren
- Meeresfrüchte in kleineren Portionen und mindestens zehn Minuten kochen
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